Pavillon am ZOB Husum
Geladener hochbaulicher Realisierungswettbewerb
Auslober:
Stadt Husum, Der Bürgermeister
Die Aufgabe
Der Pavillon am Husumer ZOB wird die neue Anlaufstelle für die Busfahrer: innen der örtlichen Buslinien. Weiterhin werden die öffentlichen Toiletten integriert. Der derzeitige Container mit einem
barrierefreien WC wird durch ein barrierefreies WC inhalb des Gebäudes ersetzt.
Der Baukörper
Grundidee ist es, aus Gründen der Nachhaltigkeit, den vorhanden Baukörper zu erhalten und lediglich zu entkernen. Die Zonierung und Größe der einzelnen Funktionsbereiche lässt sich programmatisch
gut mit der Bestandssubstanz kombinieren. Durch die Erhaltung der Gebäudekubatur wird die vorhandene Pfahlgründung 1:1 übernommen. Der Erhalt des Rohbaus ist nachhaltig und vermeidet unnötige
Verschwendung von Ressourcen, zusätzliche Transportwege entfallen und der C02-Fußabdruck wird minimiert. Das Gebäude erhält im Aussenbereich durch eine vorgestellte Holzfassade in
Elipsenform ein neues Gewand und es entstehen unterschiedliche Bereiche zum Verweilen. So können vorhandene Situationen im Aussenraum, wie geklinkerte Sitzflächen neu interpretiert werden. Die
Fassade aus wasserfestem "Dauerholz" sorgt für eine natürliche Wirkung, bildet geschützte und überdachte Bereiche.
Die Ausführung
Als Baumaßnahme in unmittelbare Nähe zur beruflichen Schule in Husum, kann das "Upcycling" des Pavillion in Zusammenarbeit mit den Ausbildungsgewerken der unterschiedlichen Fachrichtungen
geschehen. Die Wertschätzung für den Erhalt von Bestandsbauten kann so schon früh vermittelt werden. Der sortenreine Rückbau wird in naher Zukunft von immer größerer Bedeutung. Dieser wird hier
im kleinen Maßstab bereits umgesetzt.
Die Energie
Die "Laterne" auf dem Dach des Pavillion wird obsolet. Das künftige Gebäude wird mit einer PV-Anlage + Batteriespeicher ausgestattet. Diese versorgt die Infrarotheizung, über die das
Gebäude anstelle der jetzigen Gasheizung betrieben werden soll. Decken werden gedämmt, die Fenster werden erneuert.
Der Grundriss
Die öffentlichen Toiletten verbleiben im Süden des Gebäudes. Dadurch sind vorhandene Grundleitungen weiterhin nutzbar. Das barrierefreie-WC bietet außerdem einen integrierten Wickeltisch für alle
Eltern. Der Aufenthaltsbereich für die Busfahrer:innen ist großzügig dimensioniert. Ein Garderobenbereich, eine Küchenzeile sowie ein Ess- und Wohnbereich bilden neue Qualitäten außerhalb der
Fahrzeiten. Das Wechselspiel der "offenen" und "geschlossenen" Bereiche hinter der neuen Holzfassade bildet spannende Blickbeziehungen und bietet sowohl Schutz- als auch
Kommunikationsflächen.